Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist weitgehend ein Selfmade-Skill, aber das wird sich nach und nach ändern. Es geht hierbei dann nicht mehr nur um formelle Qualifikationen, sondern um eine praktisch nachgewiesene Expertise, hierauf sind Unternehmen auch angewiesen.
SEOs in Deutschland noch weitgehend unbekannt
In Deutschland weiß niemand, wie viele Suchmaschinenoptimierer es im Lande überhaupt gibt. Diese Nische wird auch nicht in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit erfasst. Jeder kann sich „SEO“ nennen, wenn er es denn möchte. Eine kurze Recherche hilft auch um zu verstehen, dass schulische Fortbildungen oder ähnliches kaum so wichtig sind wie ein starkes Netzwerk.
Rand Fishkin aus den USA hatte zum Beispiel das College geschmissen und hatte dann das SEO-Unternehmen Moz gegründet. Die praktischen Erfahrungen, die hieraus resultieren sind allemal wichtiger als ein theoretisches Studium, sagen die Experten. Ein Kritikpunkt an einem Studium ist außerdem, dass sich die Algorithmen beinahe täglich ändern. Wer den Beruf ausüben möchte, muss sich demnach täglich hiermit beschäftigen, statt sich nur auf Unterlagen zu berufen.
Google mit eigener Zukunftswerkstatt statt Studium
Die Onpage Optimierung zur Erstellung von Websites oder all die anderen Punkte aus der Suchmaschinenoptimierung werden in der Google Zukunftswerkstatt behandelt. Jeder hat die Möglichkeit gehabt, dass im Büro in München die Kurse kostenlos absolviert werden. Am Ende gab es dann für jede Lektion ein Google-Zertifikat. Mittlerweile wurden hieraus Online-Kurse, welche ebenfalls gänzlich kostenlos absolviert werden können.
Bilden die Google-Zertifikate aber eine Möglichkeit, um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen? Einige Marketing-Unternehmen schildern auf ihren Karriereseiten durchaus, dass die Zertifikate eingeholt werden sollten, damit die Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung verstanden werden.
Wer bereits über die Zertifikate verfügt, könnte tatsächlich einen Vorteil genießen. Wer über ausreichend praktische Erfahrung verfügt, könnte aber auch direkt eine SEO-Agentur gründen. Ein Geschäftsführer der eigenen Agentur werden ohne Studium? Das ist kein untypischer Lebenslauf in dieser Branche.
Doch eine Garantie für ein Jobangebot sind die Zertifikate selbstverständlich nicht, denn in den Stellenangeboten wird vermehrt auch um ein absolviertes Studium im Bereich Informatik oder BWL gebeten. Für viele Unternehmen stellen Online-Kurse demnach nur halbe Sachen dar.
Weiterbildung bei der IHK
Wer nicht die Möglichkeit hat, ein Studium zu beginnen, könnte alternativ auch eine Weiterbildung bei der IHK absolvieren. Der Zertifikatslehrgang „SEM-/SEO-Manager/in IHK“ wird aufgrund der Pandemie auch Online abgehalten. Es geht darum, innerhalb des 6-tägigen Lehrganges die erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenwerbung zu erlernen.
Folgende Themenschwerpunkte werden dabei erlernt:
- SEO Grundwissen (inklusive Keywordresearch, redaktionelles und technisches SEO)
- Linkbuilding
- Content-Management-Systeme (wie WordPress) in Übersicht und Praxis
- Suchmaschinenmarketing: Steuerung und Strategie
- Grundlagen von Suchmaschinenwerbung: Google Ads & Co.
Dieser Lehrgang ist für Personen geeignet, welche im Unternehmen für Vertrieb, Werbung, Marketing, IT oder Produktmanagement zuständig sind. Das Seminar der IHK wurde dabei speziell auf Einsteiger ausgerichtet, wobei aber trotzdem „Spezialwissen“ vermittelt wird.
Bevor aber dieser Lehrgang absolviert werden kann, muss über Grundlagenverständnis aus dem Online-Marketing verfügt werden. Somit stellt sich die Anforderung, dass der 10-tägige Kurs zum Online-Marketing-Manager/in erworben wurde. Somit wäre dieser Kurs entsprechend eine Erweiterung beziehungsweise eine Schwerpunktvertiefung. Andererseits bilden die großen Unternehmen auch selbst in diesem Gebiet aus.