Ein Fernstudium ist nichts für schwache Gemüter. Dabei handelt es sich um eine sehr flexible Art der Weiterbildung, welche jedoch jedem Teilnehmer ein hohes Maß an Eigenmotivation, Durchhaltevermögen und Organisationstalent abverlangt. Es ist keine alltägliche Form des Studiums. Durch seine Strukturierung ergibt sich eine spezielle Form des Studiums, welche den Studenten das Lernen des Stoffs von zu Hause aus ermöglicht. Daher passt es sich so gut an Menschen an, welche durch besondere Gegebenheiten ihres eigenen Lebens, nicht an einem herkömmlichen Studium teilnehmen können.
Da ein Fernstudium mit hohen Studienkosten einhergehen kann, ist das Ziel der meisten Studenten schnellstmöglich an einen Job zu kommen und den ersehnten Sprung ins Berufsleben zu schaffen. Damit ist das Ziel klar definiert. Der Weg ist die richtige Bewerbung. Warum eine Festeinstellung trotz eines bestehenden Fernstudiums zum Greifen nah sein kann und weshalb eben dieses besonders gut in eine Bewerbung eingebunden werden kann, hält der folgende Artikel bereit.
Das perfekte Timing – Wann ist es Zeit?
Viele Studenten fragen sich, wann der richtige Zeitpunkt ist, um sich auf dem Stellenmarkt nach einer passenden Tätigkeit zu erkundigen. Die Euphorie ist schließlich groß und will durch eine Aussicht auf einen sicheren Stand im Berufsleben gestillt werden. Fakt ist, dass das gewünschte Berufsfeld bereits bei der Auswahl des Fernstudiums bedacht werden sollte.
„Ist doch logisch!“, werden sich nun manche denken. „Wer ein Berufsfeld im Auge hat, sollte sich auch dementsprechend fortbilden.“ Wer sich für ein bestimmtes Studium an einer Fernuniversität entscheidet, sollte allerdings genauer hinsehen, wenn es um die Definierung des Studienganges geht und welche Qualifikationen der Student durch seine erfolgreiche Absolvierung erlangt. In der Regel wird der Abschluss an einer deutschen Fernuniversität sowohl bundesweit als auch international anerkannt, ob dieser jedoch letztendlich wirklich die Voraussetzungen für den späteren Wunschjob abdeckt ist von Bedeutung. Daher sollte sich jeder angehende Student fragen, ob es sich bei dem favorisierten Studiengang um ein vollwertiges Studium oder lediglich eine Spezialisierung handelt und welche Tätigkeiten am Ende tatsächlich durch die erworbenen Qualifikationen ausgeführt werden können. Ist die richtige Wahl getroffen worden, kann über einen Berufswunsch nachgedacht werden.
Das „perfekte“ Timing für einen Berufseinstieg gibt es leider nicht. Zumindest ist es nicht vorgeschrieben, da jeder Student eigenständig abwägen muss, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Auf der sicheren Seite stehen jedoch diejenigen, welche sich nicht direkt zu Beginn oder gar vor dem Studium auf eine ausgiebige Jobsuche begeben. Zu viele Fragen können an diesem Punkt noch nicht beantwortet werden:
"Was ist, wenn es sich bei dem gewählten Studiengang doch nicht um die richtige Wahl handelt und er abgebrochen werden muss?"
"Welche Sicherheit und Kompetenzen sollte ein Arbeitgeber in einem grade mal angebrochenen Studium sehen, dass noch keine Aussicht auf einen erfolgreichen Abschluss bietet?"
Egal, welche Entscheidung getroffen wird, hierbei ist es wichtig vorauszudenken und die Sicht des Personalleiters in Betracht zu ziehen. Eine gute Möglichkeit einen Blick auf den Stellenmarkt zu werfen, bietet sich hingegen vor dem eigentlichen Abschluss. In diesem Fall könnte der Personalleiter der Bewerbung eines Studenten bzw. einer Studentin entnehmen, dass sich der Bewerber oder die Bewerberin kurz vor der Beendigung des Studiums befindet und mit einer baldigen Qualifikation „bürgen“ kann. Es würde sich dadurch quasi auch ein Mehrwert für den Arbeitgeber ergeben, welcher eine Einstellung legitimieren würde. Ein weiterer wichtiger, aber belastender Faktor, würde dabei ebenfalls entkräftet werden. Da ein Student die meiste Zeit damit verbringt den aufgenommenen Unterrichtsstoff seines Studiums zu verarbeiten und zu lernen, könnte der Arbeitgeber in Erwägung ziehen, dass der Studierende in seinem Unternehmen nur „halbherzig“ bei der Sacher wäre und dies negativ auslegen. Ein baldiger Abschluss würde indes auf Verständnis treffen und wäre natürlich nachvollziehbar sowie im Sinne des Unternehmens:
Ein Nachteil für den Bewerber würde sich, selbst bei einer positiven Annahme seines Bewerbungsschreibens, dennoch ergeben. Schließlich könnte er dadurch in die Bredouille kommen bereits neben seinen Abschlussprüfungen im Unternehmen arbeiten zu müssen. Dies wäre jedoch ein Beigeschmack, den ein jeder Student mit einem lachenden Auge, einem weinenden Augen und einer, gottseidank, geglückten Einstellung hinnehmen müsste.
Das Fernstudium in der Bewerbung – keine Scheu vor der Erwähnung!
Viele Studenten und Absolventen, welche sich zurzeit in einem Fernstudium befinden oder es bereits erfolgreich abschlossen haben, stellen sich die Frage, ob die Erwähnung desselbigen in der eigenen Bewerbung überhaupt erwünscht ist oder gar negativ aufgefasst werden könnte. Eine Antwort darauf ist jedoch schnell gefunden.
Wer sich durch die harte Studienzeit eines sowohl bundesweit, als auch international akkreditierten Fernstudiums gearbeitet hat oder noch dabei ist, braucht keine Bedenken zu haben und sollte es auf jeden Fall in seiner Bewerbung erwähnen. Schließlich handelt es sich dabei um einen anerkannten Leistungsnachweis, welcher selbst für ein anderes Berufsfeld relevant wäre und die eigenen Kompetenzen in jeder Hinsicht bestärkt.
Natürlich kommen solche Zweifel nicht umsonst auf. Die Erwähnung eines Fernstudiums kann auch Schattenseiten haben, welche jedoch häufig zum Guten gewendet werden können. Wichtig ist, wie der Bewerber sich mit skeptischen Fragen und kritischen Ansätzen von Personalleitern auseinandersetzt und ihnen bereits in der Bewerbung entgegenwirkt.
Das Fernstudium vermitteln – Pro & Contra im Check
Die positiven Seiten eines Fernstudiums sind zahlreich. Sie finden jedoch nicht selten auch Kritik bei so manchem Personaler. Hier ist es wichtig die richtigen Argumente zu finden und die Vorteile des Fernstudiums in den Vordergrund zu stellen. Jeder Bewerber sollte sich somit drei von ihnen genauer einprägen, welche besonders aussagekräftig sind:
- Die Flexibilität des Fernstudiums
- Der duale Unterricht (theoretisch und praktisch)
- Ausprägung der Soft-Skills
1. Die Flexibilität des Fernstudiums
Die Flexibilität des Fernstudiums ist eine Medaille mit zwei Seiten. Sie ist nicht nur ein starkes Argument für alle Bewerber, sondern ebenfalls der größte Kritikpunkt bzw. die größte Sorge vieler Arbeitgeber. Aus ihrer Sicht ist sie ein Anzeichen, welches für ein gesundes Misstrauen sorgen sollte, da durch sie das Engagement des Bewerbers für das Unternehmen, während er parallel für ein aufwendiges Studium lernen muss, deutlich bezweifelt werden kann. Ist der Bewerber zusätzlich gezwungen Urlaubstage für die anstehenden Präsenzphasen „an“ der Fernuniversität zu nutzen, wirft dies ein schlechtes Licht auf das Konzept des Studiums und den Gedanken an eine zusätzliche Festeinstellung. Aus der Sicht des Bewerbers steht sie jedoch für die Fähigkeit selbständig zu arbeiten, das Durchhaltevermögen neben einer bereits bestehenden Beschäftigung oder der Versorgung der eigenen Familie konsistent gute Leistungen hervorbringen zu können und ein demnach ausgeprägtes Talent für organisiertes und strukturiertes Arbeiten.
2. Der duale Unterricht (theoretisch und praktisch)
Da der Unterricht an einer Fernuniversität „dual“ verläuft, also sowohl theoretische als auch praktische Unterrichtseinheiten beinhaltet, haben Fernstudenten einem normalen Studenten sogar etwas Grundlegendes voraus. Dabei handelt es sich, wie bereits angesprochen wurde um praktische Kompetenzen. Diese zählt heutzutage für die meisten Arbeitgeber mehr als alles andere und ist einer der Gründe, weshalb es für Studenten oftmals schwierig ist einen Einstieg in das Berufsleben zu finden. Arbeitgeber setzen selbst für Praktika, welche normalerweise die Erlangung der Praxis ermöglichen sollen, praktische Erfahrungen voraus und drängen die Studenten damit in einen Teufelskreis. Fernstudenten, welche Erfahrungen in Theorie und Praxis aufweisen können, haben demnach einen unglaublichen Vorteil gegenüber dem durchschnittlichen Studenten.
3. Ausprägung der Soft-Skills
Ein weiterer Vorteil, welcher sich besonders positiv auf das Anschreiben jedes Bewerbers auswirkt, ist die starke Ausprägung der Soft-Skills die jeder Student während eines Fernstudiums erlangt. Häufig werden Soft-Skills lediglich unüberlegt aufgelistet und verkommen somit zu bedeutungslose Phrasen am Ende vieler Anschreiben. Es kommt daher auf die Belegung der Soft-Skills an. Wer schreibt, dass er „kompetent“ und „organisiert“ arbeitet, aber dies nicht nachweisen kann, hat damit einen folgenschweren Fehler begangen, welcher dem Auge des Personalleiters nicht entgehen wird. An diesem Punkt wird ein Fernstudent für seine harte Arbeit und Disziplin belohnt, da ein Fernstudium schon an sich für eine Menge Eifer und das Talent organisiert, wie auch selbständig handeln zu können, steht.
Das Fazit
Fernstudenten brauchen sich nicht in einer Bewerbung zu „verstecken“. Nur, weil es sich bei einem Fernstudium um keine herkömmliche Form des Studierens handelt, heißt das nicht, dass dieses somit minderwertig ist oder umgehend negativ von Personalleitern angenommen wird. Im Gegenteil, Fernstudiengänge sind in Deutschland oftmals bundesweit anerkannt und darüber hinaus international akkreditiert, was sie somit äquivalent zu „normalen“ Studiengängen macht.
Die richtige Zeit für eine Bewerbung bzw. für einen Einstieg in das Berufsleben ist nicht in Stein gemeißelt. Jeder Student kann selbst bestimmen, wann er es versuchen möchte. Fakt ist allerdings, dass ein Versuch zu Beginn oder gar vor dem Studium oft zum Scheitern verurteilt ist, da das Studium aufgrund seiner Laufzeit und der nicht annähernden Aussicht auf einen Abschluss keinen bedeutenden Anlass für einen Arbeitgeber hergibt eine Festeinstellung in Erwägung zu ziehen. Bewerber, welche sich kurz vor dem Abschluss befinden, können und sollten die Bewerbung bei favorisierten Unternehmen wagen, da die anstehende Absolvierung des Studiums einen attraktiven und lockenden Faktor für Arbeitgeber darstellt und vermeintlich aufkommende Sorgen im Hinblick auf die baldige Beendigung des Studiums lindert.
Die Erwähnung des Fernstudiums in der Bewerbung ist sowohl für Studenten als auch Absolventen ein wahres Muss. Fernstudenten haben durchschnittlichen Studenten, entgegen aller Erwartungen, oft etwas voraus und sollten diese Kompetenzen unbedingt in ihrer Bewerbung ausführen. Die Flexibilität des Fernstudiums, der duale Unterricht (theoretisch und praktisch) und die Ausprägung der Soft-Skills sind außerordentliche Erfahrungswerte, welche gute Belege für die eigenen Kompetenzen und die Persönlichkeit des Bewerbers darstellen.